Portraits

von unseren Fachhändlerinnen und Fachhändlern Interview mit Diana Schläpfer, INKOGNITO Postplatz 2, 6300 Zug Was steht hinter dem Namen Inkognito? Hinter Inkognito steht jahrelange Erfahrung im Bereich Secondhand für Damen. Den Namen INKOGNITO habe ich mir aus einem simplen Grund ausgesucht. Er bedeutet im Verborgenen, anonym. In der damaligen Zeit gehörte einkaufen im Secondhand-Geschäft nicht zum guten Ton in der Schweiz. Das hat sich grundlegend geändert. Gott sei Dank. Heute gehört es fast schon zum guten Ton. Seit wann führen Sie diesen Laden? Ich führe den Laden seit 1994. Im nächsten Jahr plane ich anlässlich des 25-jährigen Jubiläums eine Herbstaktion und einen Apéro. Was es genau wird, ist noch offen. Wie würden Sie ihre Kundschaft beschreiben? Meine Kundinnen sind emanzipierte, gut ausgebildete Frauen, die wissen, was sie wollen. Es ist nicht so, dass diese Frauen sich die Sachen nicht auch regulär kaufen könnten. Das Alter der Kundschaft reicht von 20 bis über 80. Mode ist nicht altersbedingt. Es kommen auch viele Expads. Diese kennen das Konzept Secondhand aus ihren Ländern zum Teil besser. Meine Kundinnen kommen nicht um zu suchen, sondern um zu finden. Was bieten Sie Ihren Kunden? Was ist das Besondere an ihrem Laden? Ein Einkaufserlebnis! Man kann bei mir einen Prosecco trinken, auf dem Sofa einen Kaffee zu sich nehmen und in einer ruhigen Atmosphäre einkaufen. Ich möchte sowas wie ein ‘Modekafi’ sein. Bei mir läuft auch keine Musik. Ausserdem biete ich professionelle, kompetente und auch ehrliche Beratung. Dazu gehört auch eine gewisse Zurückhaltung. Ich lasse die Leute gerne stöbern und helfe, wo Hilfe gefragt ist. Schön ist es auch, dass ich in meinem Laden nur Einzelteile in verschiedenen Stilrichtungen habe. Als Secondhand Laden, wie gelangen Sie an Ihr Sortiment? Nach welchen Kriterien wählen Sie ihr Sortiment aus? Ich entscheide saisonal. Die Qualität muss stimmen. Es muss ausserdem aktuelle Mode sein, ich verkaufe keine Vintage-Sachen. Zudem muss die Marke ein gewisses ‘Level’ haben. Ich entscheide dann mit der Lieferantin direkt, was ich ihr abnehme und was nicht. Dafür ist ein gewisses Feingefühl gefragt. Das sind deren Kleider und die werte ich nicht. Dennoch gilt es auch gewisse Dinge auf eine anständige Art abzuweisen. Die Lieferantinnen müssen sich vorgängig anmelden. Zurzeit empfange ich täglich 4-5 Frauen, welche mir ihre Sachen bringen möchten. Besonders jetzt, da Saisonwechsel ist. Tragen Sie selber viel Secondhand? Jaja! Ich liebe es in Brockenhäusern und Secondhand-Läden zu stöbern. Ich gehe auch gerne auf Flohmärkte. Den in der Altstadt habe ich ja auch lange mitorganisiert. Diese Kleider haben eine Geschichte. Ich gehe selten in ‘normale’ Geschäfte. Nur vielleicht mal für Basic-Teile. Warum Zug? Warum die Zuger Altstadt? Ich bin in Zug aufgewachsen und wohne nach wie vor hier in Oberwil. Ich wollte eigentlich nie ein Geschäft auftun. Eine Freundin von mir hatte dazumal einen Secondhand-Laden in der Altstadt. Ich war auf der Suche nach einer Tätigkeit und sie hat mir gesagt, ich soll auch ein Secondhand-Geschäft aufmachen. Sie hat mir geholfen ein Lokal zu finden und so hat das angefangen. Ich eröffnete meinen Laden in der Oberaltstadt. Ich habe im Amtsblatt Inserate geschrieben. So kam ich an meine Ware. An diesem Standort hier (Postplatz) bin ich seit September 2013. Ich bin ein neugieriger Mensch und laufe mit offenen Augen durch Zug. Zug ist im Wandel und es wird immer wieder etwas frei. Als ich sah, dass die Dame in diesem Lokal Totalausverkauf machte, fragte ich nach. Mein Mann hatte gesagt, falls ich das Lokal bekommen würde, müsste ich unbedingt zuschlagen. Ich habe es dann bekommen und mit meinem Sohn (Maler) und seinem Freund (Schreiner) umgebaut. Ich habe das Konzept gemacht. So bin ich an den Postplatz gekommen und es läuft sehr gut. Die Lage passt. Was wünschen Sie der Zuger Altstadt in Zukunft? Ich wünsche mir, dass denjenigen, die eine Idee haben und wirklich etwas machen wollen, nicht den Knüppel zwischen die Beine geworfen wird. Die Anwohner sollen zum Leben in der Altstadt beitragen. Die Zuger Altstadt ist kein kommerzieller Standort, sondern lebt von ihren kleinen Lädeli. Leute mit Ideen sollten unterstützt werden.
© Freunde der Zuger-Altstadt alle Rechte Vorbehalten

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von unseren Fachhändlerinnen und Fachhändlern Interview mit Diana Schläpfer, INKOGNITO Postplatz 2, 6300 Zug Was steht hinter dem Namen Inkognito? Hinter Inkognito steht jahrelange Erfahrung im Bereich Secondhand für Damen. Den Namen INKOGNITO habe ich mir aus einem simplen Grund ausgesucht. Er bedeutet im Verborgenen, anonym. In der damaligen Zeit gehörte einkaufen im Secondhand-Geschäft nicht zum guten Ton in der Schweiz. Das hat sich grundlegend geändert. Gott sei Dank. Heute gehört es fast schon zum guten Ton. Seit wann führen Sie diesen Laden? Ich führe den Laden seit 1994. Im nächsten Jahr plane ich anlässlich des 25-jährigen Jubiläums eine Herbstaktion und einen Apéro. Was es genau wird, ist noch offen. Wie würden Sie ihre Kundschaft beschreiben? Meine Kundinnen sind emanzipierte, gut ausgebildete Frauen, die wissen, was sie wollen. Es ist nicht so, dass diese Frauen sich die Sachen nicht auch regulär kaufen könnten. Das Alter der Kundschaft reicht von 20 bis über 80. Mode ist nicht altersbedingt. Es kommen auch viele Expads. Diese kennen das Konzept Secondhand aus ihren Ländern zum Teil besser. Meine Kundinnen kommen nicht um zu suchen, sondern um zu finden. Was bieten Sie Ihren Kunden? Was ist das Besondere an ihrem Laden? Ein Einkaufserlebnis! Man kann bei mir einen Prosecco trinken, auf dem Sofa einen Kaffee zu sich nehmen und in einer ruhigen Atmosphäre einkaufen. Ich möchte sowas wie ein ‘Modekafi’ sein. Bei mir läuft auch keine Musik. Ausserdem biete ich professionelle, kompetente und auch ehrliche Beratung. Dazu gehört auch eine gewisse Zurückhaltung. Ich lasse die Leute gerne stöbern und helfe, wo Hilfe gefragt ist. Schön ist es auch, dass ich in meinem Laden nur Einzelteile in verschiedenen Stilrichtungen habe. Als Secondhand Laden, wie gelangen Sie an Ihr Sortiment? Nach welchen Kriterien wählen Sie ihr Sortiment aus? Ich entscheide saisonal. Die Qualität muss stimmen. Es muss ausserdem aktuelle Mode sein, ich verkaufe keine Vintage-Sachen. Zudem muss die Marke ein gewisses ‘Level’ haben. Ich entscheide dann mit der Lieferantin direkt, was ich ihr abnehme und was nicht. Dafür ist ein gewisses Feingefühl gefragt. Das sind deren Kleider und die werte ich nicht. Dennoch gilt es auch gewisse Dinge auf eine anständige Art abzuweisen. Die Lieferantinnen müssen sich vorgängig anmelden. Zurzeit empfange ich täglich 4-5 Frauen, welche mir ihre Sachen bringen möchten. Besonders jetzt, da Saisonwechsel ist. Tragen Sie selber viel Secondhand? Jaja! Ich liebe es in Brockenhäusern und Secondhand-Läden zu stöbern. Ich gehe auch gerne auf Flohmärkte. Den in der Altstadt habe ich ja auch lange mitorganisiert. Diese Kleider haben eine Geschichte. Ich gehe selten in ‘normale’ Geschäfte. Nur vielleicht mal für Basic- Teile. Warum Zug? Warum die Zuger Altstadt? Ich bin in Zug aufgewachsen und wohne nach wie vor hier in Oberwil. Ich wollte eigentlich nie ein Geschäft auftun. Eine Freundin von mir hatte dazumal einen Secondhand-Laden in der Altstadt. Ich war auf der Suche nach einer Tätigkeit und sie hat mir gesagt, ich soll auch ein Secondhand-Geschäft aufmachen. Sie hat mir geholfen ein Lokal zu finden und so hat das angefangen. Ich eröffnete meinen Laden in der Oberaltstadt. Ich habe im Amtsblatt Inserate geschrieben. So kam ich an meine Ware. An diesem Standort hier (Postplatz) bin ich seit September 2013. Ich bin ein neugieriger Mensch und laufe mit offenen Augen durch Zug. Zug ist im Wandel und es wird immer wieder etwas frei. Als ich sah, dass die Dame in diesem Lokal Totalausverkauf machte, fragte ich nach. Mein Mann hatte gesagt, falls ich das Lokal bekommen würde, müsste ich unbedingt zuschlagen. Ich habe es dann bekommen und mit meinem Sohn (Maler) und seinem Freund (Schreiner) umgebaut. Ich habe das Konzept gemacht. So bin ich an den Postplatz gekommen und es läuft sehr gut. Die Lage passt. Was wünschen Sie der Zuger Altstadt in Zukunft? Ich wünsche mir, dass denjenigen, die eine Idee haben und wirklich etwas machen wollen, nicht den Knüppel zwischen die Beine geworfen wird. Die Anwohner sollen zum Leben in der Altstadt beitragen. Die Zuger Altstadt ist kein kommerzieller Standort, sondern lebt von ihren kleinen Lädeli. Leute mit Ideen sollten unterstützt werden.
© Freunde der Zuger Altstadt alle Rechte Vorbehalten